Glücksmomente während der Arbeit: Flash und Flow

Wer engagiert und konzentriert arbeitet, kann durch ein Flowerleben oder eine Inspiration (Flash) belohnt werden. Professorin Dr. Michaela Brohm-Badry beschreibt und analysiert beide Phänomene in ihrem Fachbuch Wie Menschen wachsen – Positiv-Psychologische Entwicklung von Individuum, Organisation und Gesellschaft.
Flow erleben Menschen u.U., wenn sie selbst- und zeitvergessenen an einer herausfordernden Aufgabe ruhig vor sich hinarbeiten. „Was während des Flowzustandes geschieht und auf ihn folgt, ist eine biochemische Reaktion des Körpers: Verspricht die Aufgabe erfolgreich zu werden und Belohnung zu bringen, beginnt das Gehirn, den erregenden Neurotransmitter Dopamin auszuschütten, der ein tiefes Verlangen nach der erfolgreichen Bewältigung weckt. Dopamin ist demnach der Neurotransmitter des antizipierten Erfolgs – er ist das ´Motivationshormon´ und steigert das Glücksgefühl auf dem Weg zur Zielerreichung, indem das mesolimbische System aktiviert wird – als Belohnungszentrum des Gehirns. Nach dem erfolgreichen Abschluss fluten dann andere Neurotransmitter das Gehirn: nämlich Endorphine, die als wahre ´Glückshormone´ gelten, da sie endogenes Morphin freisetzen, also ein vom Körper selbst produziertes Morphium, d.h. körpereigene Opiate.“
Ob und ggfs. welche biochemischen Prozesse mit einer Inspiration – von Brohm-Badry als Flash bezeichnet – korrelieren, ist unklar. In der zeitlichen Achse liegt der Flash „häufig vor dem Flow-Prozess; wir können annehmen, dass wahrgenommene Flash-Momente Flow-Trigger bilden. Man muss sich nicht willentlich konzentrieren, vielmehr kommt der Flash wie von selbst, wenn förderliche Stimuli und offenes Bewusstsein zusammenwirken. Man erlebt sich selbst als Wahrnehmende(r) externaler Stimuli. Man geht einen Moment lang in der Verschmelzung von Selbst und Zukunft auf…“

Wie Menschen wachsen
Positiv-Psychologische Entwicklung von Individuum, Organisation und Gesellschaft
Brohm-Badry, Michaela; Peifer, Corinna; Greve, Julian M.; Berend, Benjamin (Hrsg.)
Pabst, 216 Seiten