Homeoffice: Mehr Vorteile für ältere als für jüngere Beschäftigte

Ältere ArbeitnehmerInnen fühlen sich im Homeoffice meist kaum isoliert, jedoch in ihrem Autonomieempfinden gestärkt. Anderseits entwickeln jüngere Berufstätige am heimischen Schreibtisch häufig Isolationsgefühle, ohne an Autonomieempfinden zu gewinnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine empirische Studie von Liane Scherzinger, Nadine Finger und Martin Kreienkamp – veröffentlicht in „Wirtschaftspsychologie“ 1/2023.

Die Befunde bestätigen eine amerikanische Untersuchung, die bei älteren Generationen eine hohe und bei Jüngeren eine geringe Beliebtheit von Homeoffice beschreibt. Da Jüngere häufiger allein oder in einer Kleinfamilie leben und unter COVID19 soziale Kontakte eingeschränkt haben, ist ihr Isolationsrisiko höher. „Dem Ergebnis könnten aber auch andere Ursachen zugrunde liegen – z.B. dass jüngere Menschen durchschnittlich mehr Kontakt mit verschiedenen Menschen benötigen als Ältere.

Ein höheres Autonomieempfinden der älteren Generation könnte darauf zurückzuführen sein, dass mehr ProbandInnen der jüngeren Generation noch nicht vollständig selbständig arbeiten können und sollen. Anderseits könnten ProbandInnen der älteren Generation schon länger in ihrer Position beschäftigt sein und daher durch erhöhte Berufserfahrung auch mehr Verantwortung übernehmen und freier in der Gestaltung ihrer Arbeit sein“, vermuten die AutorInnen.

Wirtschaftspsychologie 2023-1
Psychologische Bewältigung der COVID19-bedingten Isolationsmaßnahmen, Gefährdungsbeurteilung in der stationären Krankenpflege, Verarbeitung von Kaufentscheidungen, Führungsstilanalyse
Stefan Hoeft (Hrsg.)
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