Transformationaler Führungsstil kann negativen Technostress im Arbeitsalltag abfedern

Digitale Technologien können im Arbeitsalltag direkt oder indirekt Stress auslösen – negativ oder positiv. Die Mitarbeiterführung über die Distanz digitaler Medien erschwert einerseits einen transformationalen Leitungsstil. Doch anderseits eignet er sich in besonderem Maß dazu, negativen Technostress zu verhindern bzw. abzubauen. Prof. Dr. Daniel Thiemann (Köln) beschreibt die Hintergründe und bietet Empfehlungen in der Fachzeitschrift Wirtschaftspsychologie:

  • „Das eigene Führungshandeln muss vor dem Hintergrund digitaler Veränderungen kontinuierlich reflektiert werden.
  • Verantwortungsbereiche für den Umgang mit digitalen Technologien müssen klar definiert und dessen Implikationen berücksichtigt werden.
  • Mitarbeiterzentrierte Führungsstile wie transformationale Führung bieten das Potenzial, negative Folgen von Technostress abzumildern.
  • Im virtuellen Kontext ist auf reichhaltige Kommunikationskanäle zu achten.
  • Ob und in welchem Ausmaß Mitarbeitende Technostress empfinden, ist von individuellen Bewertungsprozessen abhängig. Als Führungskraft gilt es zu erörtern, welche Mitarbeitenden in welchen Kontexten individuellen Unterstützungsbedarf haben, der dann gezielt adressiert werden muss.“

„Insbesondere Leistungsüberwachung durch Technologien führt zu erhöhtem Stress; transformationale Führung basiert hingegen auf Vertrauen und Empowerment anstatt auf Kontrolle. Wichtig scheint auch zu sein, dass Führung nicht als zu hierarchisch oder gar eigennützig und narzisstisch erlebt wird,“ warnt Daniel Thiemann.

Daniel Thiemann
Stress durch digitale Technologien
– Herausforderungen und Implikationen für Führung.
In: Wirtschaftspsychologie 2/2022, S. 14 ff.
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